Wie schon erwähnt wird dies der letzte Beitrag zur
Heldenepik sein. In diesem Text möchte ich euch den Vergleich zwischen einem
Helden aus dem heroischen Zeitalter und einem Superhelden der Gegenwart
aufzeigen. Bei den zwei Helden handelt es sich um den, im letzten Blogeintrag
schon vorgestellten Siegfried und dem modernen Helden Iron Man. Um den modernen
Helden etwas besser kennenzulernen werde ich euch nun die Figur des Iron Mans
und dessen Charaktereigenschaften etwas näher bringen.
Über Iron Man
Die Comic-Figur des Iron Mans trat erstmals 1963 in einem
Marvel Comic, namens Tales of Suspense,
in Erscheinung. Von da an wurde der amerikanische Kämpfer regelmässig in
Comicmagazinen publiziert und 2008 erstmals auf der Kinoleinwand gezeigt. Es
folgten weiter Filme des eisernen Helden, welche globale Erfolge feiern konnten
und damit Unsummen an Umsatz erzielte.
Nun jedoch zur Charakterisierung des Helden. Iron Man ist
kurz gesagt die zweite Identität des Multimilliardärs Anthony Edward „Tony“
Stark. Dieser wird Vorsitzender der Firma Stark Industries, nachdem seine
Eltern bei einem tragischen Autounfall ums Leben kamen. Dieses
Familienunternehmen ist auf den Bereich der Waffentechnologie spezialisiert und
stellt unter anderem Waffensysteme für die US-Regierung her.
Als er dann auf einer Geschäftsreise im Vietnam von einer
Splittergranate verletzt und von Nordvietnamesen verschleppt wurde, beginnt die
eigentliche Geschichte des eisernen Helden.
Denn zusammen mit dem ebenfalls in Gefangenschaft geratenen
Physiker Ho Yinsen, entwickelte Stark den ersten Prototypen des Iron
Man-Anzuges. Dieser besteht aus einem stark gepanzerten Exoskelett, welches dem
Träger eine grosse Kampfeskraft verleiht. Jedoch muss sich Stark vom Physiker
auch einen Ark-Reaktor in die Brust implantieren lassen, der ihn vor den
Granatsplittern in seinem Körper schützt und dem Anzug zusätzlich Stärke
verleiht.
Nachdem er mit der Hilfe des Anzuges aus der Gefangenschaft
entkommen konnte, kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, wo er seinen
Eisenanzug optimiert und mit weiteren „Gadgets“ ausrüstet.
Von diesem Zeitpunkt an beginnt Stark sich aus der
Waffenindustrie zurückzuziehen, um die Entwicklung und Verbesserung des
Ark-Reaktors als saubere und alternative Energiequelle voranzutreiben. In den
ersten Jahren seines neugewonnenen Lebens, muss Stark alias Iron Man
hauptsächlich gegen kommunistische Kontrahenten und korrupte
Geschäftskonkurrenten, die an seiner Iron Man Technologie interessiert sind,
ankämpfen.
In jüngeren Abenteuergeschichten steht Iron Man jedoch Seite
an Seite mit anderen Superhelden dem Bösen gegenüber und muss sich als
Teamspieler beweisen, was dem leicht arroganten Multimilliardär nicht immer
leicht fällt.
Siegfried vs. Iron
Man
Wie ich in meinem ersten Blogeintarg zur Heldenepik schon
erwähnt habe, weisen die verschiedenen Heldengeschichten des heroischen
Zeitalters gewisse Gemeinsamkeiten auf. Nun werde ich euch zeigen, dass bis heute
noch solche zeitlosen Ähnlichkeiten unter den diversen Erzählungen vorhanden
sind. Dazu werde ich nun den Vergleich zwischen Siegfried aus der
Nibelungensage und Iron Man aus dem Marveluniversum ziehen.
Zu diesen Berührungspunkten gehören sicherlich die
Charaktermerkmale der jeweiligen Helden. Aber auch die Ausrüstung, das
Abenteuer sowie der jeweilige Antagonist des heutigen Kämpfers haben Parallelen
zu den mittelalterlichen Epen.
So stellt man fest, dass kleine Ähnlichkeiten wie Reichtum
oder Adel bei beiden Helden selbstverständlich sind. Jedoch ist dies eine
wichtige Analogie, denn wie sonst könnte der Protagonist seinem Heldenalltag
nachgehen, wenn er nicht wüsste, dass er genügend Geld besitzen würde um sich
die ganzen Abenteuer auch leisten zu können.
Andere Besonderheiten, wie gutes Aussehen lassen den Helden
begehrenswert und interessant wirken. Denn nicht nur Tony Stark wird in seiner
Heldengeschichte als Playboy beschrieben. Auch Siegfried wird übernatürliche
Schönheit zugeschrieben, wie man im folgenden Ausschnitt des Nibelungenliedes
sehen kann.
In
sinen besten ziten, bi sinen jungen tagen,
man
mohte michel wunder von Sivriden sagen:
waz
eren an im wuohse und wie schoene was sin lip.
des
heten in ze minne diu vil waetlichen wip.
Über
Siegfried gab es viel Wunderbares zu berichten: welch
großes
Ansehen er in den besten Jahren seiner Jugend errungen
hatte
und wie gut er aussah. Darum fanden ihn auch die schönsten
Frauen
begehrenswert.
Siegfried und Kriemhild |
Aber nicht nur riesige Vermögen und Attraktivität sind für
Helden von grosser Bedeutung. Auch die Ausrüstung des Protagonisten muss dem
hohen Heldenstandard gerecht werden. So besitzt Iron Man seinen kaum
zerstörbaren Kampfanzug, wlcher mit der neusten Waffentechnik ausgerüstet ist.
Siegfried hingegen besitzt das altertümliche Gegenstück.
Seine fast undurchdringliche Drachenhaut und sein aussergewöhnliches Schwert
verleihen ihm übermenschliche Stärke. Hier ist es jedoch wichtig, dass man sich
immer in Erinnerung behält, dass auch die beste Rüstung immer einen kleinen
Schwachpunkt hat und dieser der Hauptfigur meist zum Verhängnis wird.
Denn im Nibelungenlied wird Siegfried durch Hagen ermordet,
indem er einen Speer in Siegfrieds verwundbare Stelle am Rücken stösst. Und
auch Stark muss erfahren, dass sein Anzug nicht gegen alles resistent ist. In
verschiedenen Szenen kann er gerade noch dem Tod entkommen, da sein Anzug fast
vollständig zerstört wurde. Somit wird deutlich, dass jeder Held, egal wie gut
er ausgerüstet ist, besiegt werden kann.
Zerbrochene Iron Man-Maske |
Auch eine sehr wichtige Rolle bei der Ausrüstung spielt
natürlich die „Maske“ des Helden. Durch sie wird dem Protagonisten den Wandel
zwischen den beiden Identitäten ermöglicht. Sobald er die Heldenmaske
aufgesetzt hat, kann er den normalen Alltag hinter sich lassen und sich auf die
Suche nach einem neuen Wagnis machen.
Denn wie im heroischen, als auch im heutigen Zeitalter
schreckt der Held vor keinem Abenteuer zurück und kämpft zum Überleben oder bis
zum ruhmreichen Untergang.
Dies sind alles Merkmale, die bei einem Aussenstehenden
Sympathie für den Helden aufkommen lassen, obwohl dieser nicht immer fehlerfrei
handelt. Aber spätestens wenn der Antagonist seinen ersten Auftritt hat, findet
man sich auf der Seite der Hauptfigur wieder.
Das Böse wirkt übernatürlich gross und beinahe unbesiegbar.
Es kämpft meist auf eine hinterlistige Art und Weise, die der ruhmreiche Held
nie in Erwägung ziehen würde. Siegfried erfährt dies ein erstes Mal als er vor
dem gigantischen Drachen steht. Auch Iron Man beginnt zu zweifeln als er die
übermächtige Armee aus feindlichen Robotern vor sich sieht. Doch schlussendlich
findet der Held immer einen Weg das Gegenüber zu überwältigen und so seinem
Status gerecht zu werden.
Iron Man in Bedrängnis |
Bei so vielen Gemeinsamkeiten sind natürlich auch immer
Abweichungen vorhanden. Besonders zeitabhängige Motive sind hier zentral. So
wird in der heutigen Heldengeschichte vieles mit dem technischen Fortschritt
erklärt, was im mittelalterlichen Heldenepos noch zum Fantastischen
zurückgeführt werden konnte.
Dies sind einige der zentralsten Übereinstimmungen der
heroischen und heutigen Heldengeschichte. Ich hoffe ihr habt einen gewissen
Einblick in die Zeitlosigkeit einer solchen Textsorte erhalten.
Quellen: Wikipedia
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