Sonntag, 25. Januar 2015

Helden im Wandel der Zeit


Wie schon erwähnt wird dies der letzte Beitrag zur Heldenepik sein. In diesem Text möchte ich euch den Vergleich zwischen einem Helden aus dem heroischen Zeitalter und einem Superhelden der Gegenwart aufzeigen. Bei den zwei Helden handelt es sich um den, im letzten Blogeintrag schon vorgestellten Siegfried und dem modernen Helden Iron Man. Um den modernen Helden etwas besser kennenzulernen werde ich euch nun die Figur des Iron Mans und dessen Charaktereigenschaften etwas näher bringen.


Über Iron Man

Die Comic-Figur des Iron Mans trat erstmals 1963 in einem Marvel Comic, namens Tales of Suspense, in Erscheinung. Von da an wurde der amerikanische Kämpfer regelmässig in Comicmagazinen publiziert und 2008 erstmals auf der Kinoleinwand gezeigt. Es folgten weiter Filme des eisernen Helden, welche globale Erfolge feiern konnten und damit Unsummen an Umsatz erzielte.

Nun jedoch zur Charakterisierung des Helden. Iron Man ist kurz gesagt die zweite Identität des Multimilliardärs Anthony Edward „Tony“ Stark. Dieser wird Vorsitzender der Firma Stark Industries, nachdem seine Eltern bei einem tragischen Autounfall ums Leben kamen. Dieses Familienunternehmen ist auf den Bereich der Waffentechnologie spezialisiert und stellt unter anderem Waffensysteme für die US-Regierung her.

Als er dann auf einer Geschäftsreise im Vietnam von einer Splittergranate verletzt und von Nordvietnamesen verschleppt wurde, beginnt die eigentliche Geschichte des eisernen Helden.

Denn zusammen mit dem ebenfalls in Gefangenschaft geratenen Physiker Ho Yinsen, entwickelte Stark den ersten Prototypen des Iron Man-Anzuges. Dieser besteht aus einem stark gepanzerten Exoskelett, welches dem Träger eine grosse Kampfeskraft verleiht. Jedoch muss sich Stark vom Physiker auch einen Ark-Reaktor in die Brust implantieren lassen, der ihn vor den Granatsplittern in seinem Körper schützt und dem Anzug zusätzlich Stärke verleiht.

Nachdem er mit der Hilfe des Anzuges aus der Gefangenschaft entkommen konnte, kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, wo er seinen Eisenanzug optimiert und mit weiteren „Gadgets“ ausrüstet.

Iron Man

Von diesem Zeitpunkt an beginnt Stark sich aus der Waffenindustrie zurückzuziehen, um die Entwicklung und Verbesserung des Ark-Reaktors als saubere und alternative Energiequelle voranzutreiben. In den ersten Jahren seines neugewonnenen Lebens, muss Stark alias Iron Man hauptsächlich gegen kommunistische Kontrahenten und korrupte Geschäftskonkurrenten, die an seiner Iron Man Technologie interessiert sind, ankämpfen.

In jüngeren Abenteuergeschichten steht Iron Man jedoch Seite an Seite mit anderen Superhelden dem Bösen gegenüber und muss sich als Teamspieler beweisen, was dem leicht arroganten Multimilliardär nicht immer leicht fällt.

Siegfried vs. Iron Man

Wie ich in meinem ersten Blogeintarg zur Heldenepik schon erwähnt habe, weisen die verschiedenen Heldengeschichten des heroischen Zeitalters gewisse Gemeinsamkeiten auf. Nun werde ich euch zeigen, dass bis heute noch solche zeitlosen Ähnlichkeiten unter den diversen Erzählungen vorhanden sind. Dazu werde ich nun den Vergleich zwischen Siegfried aus der Nibelungensage und Iron Man aus dem Marveluniversum ziehen.

Zu diesen Berührungspunkten gehören sicherlich die Charaktermerkmale der jeweiligen Helden. Aber auch die Ausrüstung, das Abenteuer sowie der jeweilige Antagonist des heutigen Kämpfers haben Parallelen zu den mittelalterlichen Epen.

So stellt man fest, dass kleine Ähnlichkeiten wie Reichtum oder Adel bei beiden Helden selbstverständlich sind. Jedoch ist dies eine wichtige Analogie, denn wie sonst könnte der Protagonist seinem Heldenalltag nachgehen, wenn er nicht wüsste, dass er genügend Geld besitzen würde um sich die ganzen Abenteuer auch leisten zu können.

Andere Besonderheiten, wie gutes Aussehen lassen den Helden begehrenswert und interessant wirken. Denn nicht nur Tony Stark wird in seiner Heldengeschichte als Playboy beschrieben. Auch Siegfried wird übernatürliche Schönheit zugeschrieben, wie man im folgenden Ausschnitt des Nibelungenliedes sehen kann.

In sinen besten ziten, bi sinen jungen tagen,
man mohte michel wunder von Sivriden sagen:
waz eren an im wuohse und wie schoene was sin lip.
des heten in ze minne diu vil waetlichen wip.

Über Siegfried gab es viel Wunderbares zu berichten: welch
großes Ansehen er in den besten Jahren seiner Jugend errungen
hatte und wie gut er aussah. Darum fanden ihn auch die schönsten
Frauen begehrenswert.

Siegfried und Kriemhild

 Aber nicht nur riesige Vermögen und Attraktivität sind für Helden von grosser Bedeutung. Auch die Ausrüstung des Protagonisten muss dem hohen Heldenstandard gerecht werden. So besitzt Iron Man seinen kaum zerstörbaren Kampfanzug, wlcher mit der neusten Waffentechnik ausgerüstet ist.
Siegfried hingegen besitzt das altertümliche Gegenstück. Seine fast undurchdringliche Drachenhaut und sein aussergewöhnliches Schwert verleihen ihm übermenschliche Stärke. Hier ist es jedoch wichtig, dass man sich immer in Erinnerung behält, dass auch die beste Rüstung immer einen kleinen Schwachpunkt hat und dieser der Hauptfigur meist zum Verhängnis wird.
Denn im Nibelungenlied wird Siegfried durch Hagen ermordet, indem er einen Speer in Siegfrieds verwundbare Stelle am Rücken stösst. Und auch Stark muss erfahren, dass sein Anzug nicht gegen alles resistent ist. In verschiedenen Szenen kann er gerade noch dem Tod entkommen, da sein Anzug fast vollständig zerstört wurde. Somit wird deutlich, dass jeder Held, egal wie gut er ausgerüstet ist, besiegt werden kann.

Zerbrochene Iron Man-Maske

Auch eine sehr wichtige Rolle bei der Ausrüstung spielt natürlich die „Maske“ des Helden. Durch sie wird dem Protagonisten den Wandel zwischen den beiden Identitäten ermöglicht. Sobald er die Heldenmaske aufgesetzt hat, kann er den normalen Alltag hinter sich lassen und sich auf die Suche nach einem neuen Wagnis machen.
Denn wie im heroischen, als auch im heutigen Zeitalter schreckt der Held vor keinem Abenteuer zurück und kämpft zum Überleben oder bis zum ruhmreichen Untergang.

Dies sind alles Merkmale, die bei einem Aussenstehenden Sympathie für den Helden aufkommen lassen, obwohl dieser nicht immer fehlerfrei handelt. Aber spätestens wenn der Antagonist seinen ersten Auftritt hat, findet man sich auf der Seite der Hauptfigur wieder.

Das Böse wirkt übernatürlich gross und beinahe unbesiegbar. Es kämpft meist auf eine hinterlistige Art und Weise, die der ruhmreiche Held nie in Erwägung ziehen würde. Siegfried erfährt dies ein erstes Mal als er vor dem gigantischen Drachen steht. Auch Iron Man beginnt zu zweifeln als er die übermächtige Armee aus feindlichen Robotern vor sich sieht. Doch schlussendlich findet der Held immer einen Weg das Gegenüber zu überwältigen und so seinem Status gerecht zu werden.

Iron Man in Bedrängnis

 Bei so vielen Gemeinsamkeiten sind natürlich auch immer Abweichungen vorhanden. Besonders zeitabhängige Motive sind hier zentral. So wird in der heutigen Heldengeschichte vieles mit dem technischen Fortschritt erklärt, was im mittelalterlichen Heldenepos noch zum Fantastischen zurückgeführt werden konnte.

Dies sind einige der zentralsten Übereinstimmungen der heroischen und heutigen Heldengeschichte. Ich hoffe ihr habt einen gewissen Einblick in die Zeitlosigkeit einer solchen Textsorte erhalten.

Ich danke euch fürs Lesen und freue mich auf jeweilige Kommentare und Fragen.

Quellen: Wikipedia 
 

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